Einzigartigkeit entdeckt

Mein Makel wurde zu meinem Glück

Christine Patrick spürte immer, dass sie anders war. Als asiatisches Adoptivkind in den USA fühlte sie sich oft nicht dazugehörig. In einer Lebenskrise erinnert sie sich an Gott und entdeckt, dass sie nicht nur anders ist, sondern ganz und gar einzigartig.

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Christine Petric
Ich bin in Südkorea geboren. Meine leibliche Mutter war nicht verheiratet und gab mich zur Adoption frei. Ich sollte bei anderen Eltern ein besseres Leben haben. Bei meinen Adoptiveltern in den USA wuchs ich umringt von Weissen auf. Ich war immer die «kleine Asiatin» und entsprach nicht der Norm. Für mich war es schwer, anders zu sein. Und ich haderte deswegen oft mit Gott. «Warum ausgerechnet ich? Warum musste ich anders aussehen als alle anderen?»

Immer wieder wurde ich gefragt, warum meine Haut so dunkel ist oder warum meine Handflächen eine andere Farbe haben als mein Handrücken. Was soll man da mit sechs Jahren antworten? Wenn man klein ist, möchte man einfach nur dazugehören und so sein, wie jeder andere auch.

Erst später erkannte ich, dass Gott mich aus einem ganz bestimmten Grund anders gemacht hatte. Aber viele Jahre lang konnte ich diese Andersartigkeit nicht annehmen.

Ein Traum platzt

Ich war gut in Sport und träumte davon, einmal als Fussballspielerin bei Olympia teilzunehmen. Eines Tages wollte ich für das Nationalteam spielen.

Als ich aufs College kam, wurde ich in die Schul-Mannschaft aufgenommen und dachte, ich befände mich auf der direkten Zielgeraden. Doch es kam etwas dazwischen. Eine Woche, bevor die Turniere begannen, riss meine Achillessehne. Für mich brach damit eine Welt zusammen. Ich hatte mich so auf diese Saison gefreut und hatte es allen auf dem Spielfeld zeigen wollen. Ich war so geknickt. Noch nie zuvor war ich ernsthaft verletzt gewesen und so ausgebremst worden. Zu der Zeit betete ich nicht viel. Und wenn ich mit Gott sprach, ging es nur um mich. Ich war ziemlich egozentrisch.

Auf der Suche nach Glück

Durch die sportliche Pleite war ich so enttäuscht, dass ich versuchte, mich anderweitig abzulenken. Seit einiger Zeit hatte ich einen Freund und ich stürzte mich Hals über Kopf in unsere Beziehung. Ich nahm überhaupt nicht wahr, dass alles sehr schnell ging und sich alle meine Emotionen auf ihn konzentrierten. Die Beziehung mit ihm half mir, nicht immer an meine verpasste Chance zu denken. Es tat mir gut, auch ausserhalb des Spielfelds etwas zu haben, das ich für gut hielt.

Noch ein Rückschlag

Doch eines Tages wurde auch dieses Glück erschüttert. Irgendwann nahm er mich zur Seite und gestand mir, dass er nicht ganz ehrlich mit mir gewesen war. Und dann erzählte er mir, dass seine Familie mich nicht kennenlernen wollte und gegen unsere Beziehung war, weil ich keine Weisse war.

Für mich war das ein totaler Schock. Wie konnte seine Familie so gegen mich sein, ohne mich je kennengelernt zu haben? Und doch hatten sie das Urteil über uns gesprochen, nur weil ich eine andere Hautfarbe hatte.

Wie nie zuvor in meinem Leben fing ich an, mich zu hassen. Ich verabscheute meine Andersartigkeit, meine Hautfarbe, meine Herkunft.

Gottes Fingerzeig inmitten des Chaos'

Ich war wirklich am Ende. Und doch kann ich heute sagen, dass Gott diese Dinge zugelassen hat, damit ich ihm näher kommen konnte. Bis dahin habe ich nicht gewusst, wie gut und wie gross Gott wirklich ist. Gott hat mir gezeigt, dass ohne ihn nichts im Leben Sinn macht. Durch ihn habe ich mich komplett verändert.

Ich kannte damals niemanden, der wirklich an Gott geglaubt hat und auch ich interessierte mich wenig für ihn. Doch durch den tiefen Schmerz wandte ich mich an Gott und er beantwortete meine Fragen auf eine Weise, wie ich es nicht für möglich gehalten hätte. Es dauerte natürlich ein wenig, aber er heilte mein zerbrochenes Herz und machte meine Seele wieder froh. Er nahm meinen Ärger und alle Ablehnung, die ich erfahren hatte und erfüllte mich mit seiner Liebe.

Plötzlich konnte ich darüber staunen, dass er mich so einzigartig geschaffen hat. Ich begriff, dass er stolz auf mich ist. Genau so, wie ich bin und wie ich aussehe. Es faszinierte mich mit einem Mal, dass es niemanden gibt, der so aussieht wie ich.

Geschaffen mit einem Sinn

Heute weiss ich, dass ich nicht auf dieser Welt bin, um mir auf dem Spielfeld oder in der Fussballwelt ein Denkmal zu setzen. Es ist meine Aufgabe, seine Liebe zu verbreiten, seine Botschaft und seine Wahrheit. Ich kann auf alle meine guten und schlechten Erfahrungen zurückblicken und sagen: Sie hatten alle ihre Berechtigung und haben mich zu dem Menschen gemacht, der ich bin. Ich bin wirklich gespannt auf das, was Gott sonst noch für mich bereit hält.

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Datum: 23.11.2013
Autor: Miriam Hinrichs
Quelle: iamsecond.com